Interim Management – die 6 Prio 1-Aufgaben der ersten 50 Tage

Wie läuft ein Interim Mandat ab? Und was sind die Prio 1-Aufgaben in der ersten Zeit? 

Ein Interim-Mandat ist immer eine Intervention, in der Struktur und Planung wichtige Komponenten sind.

Dass die Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen extrem anspruchsvoll sind, hat sich rumgesprochen. Aber ganz konkret heißt das: Existenzielle wirtschaftliche Not vor Ort, bevorstehende reformbedingte Systemumstellungen, Entscheidung mit vielen Unbekannten bei enormen Veränderungsdruck – dabei hervorragende Patientenversorgung sicherstellen und einen geordneten Betrieb führen. Das erfordert sanierungserfahrene Manager:innen mit hoher Fach-, Methoden und Krisenkompetenz sowie jahrelange Führungserfahrung.

Die ersten 50 Tage sind geprägt von 6 Prio 1-Aufgaben, die darauf zielen Stabilität und Planungssicherheit herzustellen. Von der Erstellung eines Liquiditätsplans über die Klärung von Erwartungshaltungen bis hin zu einem Fahrplan für die Zukunftsplanung. Dabei immer gemeinsam und im Austausch mit dem Führungsteam, den Beschäftigten und anderen Stakeholdern.

Ziel ist es, schnell Orientierung zu gewinnen und einen klaren Kurs für den Wandel zu erarbeiten.

Interim Management schafft Stabilität, Struktur und Strategie. Und das nicht erst nach 50 Tagen, sondern schnellstmöglich.

Hier die 6 Prio 1-Aufgaben, zusammengestellt von unserem erfahrenen Interim Manager Stefan Schad

1. Sofortige Liquiditätsüberprüfung und -sicherung: Kurzfristig die Fortbestehensprognose prüfen und den Betrieb sicherstellen.

    1. Liquiditätsplan erstellen; vorhandenen verifizieren
    2. Sind alle bevorstehenden Zahlungsströme wie Gehälter und Sonderzahlungen, Budgeteffekte, offene/fällige Rechnungen vollständig und plausibel berücksichtigt?
    3. Wo sind die kritischen (Zeit-) Punkte, wo liegen Unsicherheiten?
    4. Kurzfristige Finanzierungsmaßnahmen prüfen

2. Zukunftsplan erarbeiten und Commitment einholen – Gremien, Auftraggeber, Stake-Holder, Banken: Alle ziehen am selben Strang und tragen die notwenigen Entscheidungen mit.

    1. Das wirtschaftliche und strukturelle Zielbild definieren und konsertieren
    2. Erwartungshaltungen klären
    3. Meilensteinplanung und Reporting einziehen
    4. Organisationsstruktur auf den Prüfstand stellen
    5. Kurskorrekturen gut abstimmen und dokumentieren.

3. Kommunikation und Führung – Führungsmannschaft einbeziehen, die Ziele transparent machen, ansprechbar sein.

    1. Ein Change-Bewusstsein etablieren, Veränderungsnot verdeutlichen
    2. Vertrauen aufbauen und Führung sichtbar machen: Sagen was man tut – tun, was man sagt.
    3. Gespräche führen und verbindliche Absprachen treffen: Medizinische Leistungsbereiche, Verwaltungsmannschaft, interne und externe Stakeholder, MAV…
    4. Ins Tun kommen: Das Führungsteam muss mitziehen, einer alleine kann es nicht schaffen.

4. Multiprojektmanagement etablieren – Strukturiertes Vorgehen ist unerlässlich. Projekte, die auf das Erreichen des Zukunftsplans einzahlen haben klare Priorität:

    1. Verantwortlichkeiten definieren, Prioritäten setzen, Entscheidungen treffen
    2. Ergebnisse nachhalten, Reporting etablieren, am Ball bleiben
    3. Quick-Wins umsetzen
    4. Achtung: Auch das Tagesgeschäft bindet erhebliche Ressourcen.

5. Projektmarketing betreiben – Ein spürbarer und gemeinschaftlicher Veränderungsprozess ist zu durchlaufen. Professionelle Kommunikation ist unerlässlich, um Sorgen aufzugreifen, Leistungsträger zu halten und die „Gerüchteküche“ zu minimieren.

    1. Offene und klare Informationskultur
    2. Projektfortschritt regelmäßig transparent machen

6. Kontaktpflege zu Gremien und Stakeholdern

  1. Regelmäßige Abstimmungen mit den wesentlichen Interessensgruppen
  2. Politisches Umfeld einbeziehen
  3. Vertrauen in das Zielbild schaffen: Sagen, was man tut – tun, was man sagt.
Interim Management – die 6 Prio 1-Aufgaben der ersten 50 Tage