Wie plant und steuert eigentlich eine junge Unternehmensberatung ihre Ziele und Aktivitäten? Oft werden wir von unseren Mandanten angesprochen, mit welchem Instrumentenkoffer wir die Entwicklung des Unternehmens gestalten. Für uns war früh klar, dass wir einen Ansatz brauchen, der es schafft, die hohe Komplexität und Dynamik der Branche abzubilden und darüber hinaus mit unserer Unternehmenskultur im Einklang steht. Mit einem konfigurierten OKR-Ansatz haben wir nicht nur ein passendes Instrument gefunden, sondern auch eine Methode die mit unserer Philosophie für mehr Eigenverantwortlichkeit, Dynamik und Geschwindigkeit in Einklang steht. Den OKR-Ansatz, der auch anderen entwicklungsorientierten Teams, Abteilungen oder ganzen Organisationen helfen kann, wollen wir im Folgenden kurz erläutern.
WAS_ Visionäre Ziele messbar und agil gestalten
Die OKR-Methode ist ein Management-Ansatz, der Unternehmen hilft, sich zu fokussieren und die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu erhöhen. Das O in OKR steht für Objectives (Ziele), die ambitionierte Ziele darstellen, welche aus der Unternehmensvision abgeleitet sind. KR steht für Key Results (Kern- oder Schlüsselergebnisse) – sie machen die Objectives messbar und konkretisieren, was in der aktuellen Phase erreicht werden soll. Die zentrale Idee der Methode: Das Unternehmen, die Abteilungen und die einzelnen Mitarbeiter formulieren jedes Quartal welche konkreten Kernergebnisse sie erreichen möchten. Dabei müssen diese klar auf die abgestimmten Objectives abzielen und sollten in der Anzahl einstellig bleiben. Mitarbeiter sind somit in der Lage, ihr Handeln zu strukturieren, zu priorisieren und die daraus resultierenden Ergebnisse mit den Unternehmenszielen zu verknüpfen.
Die Bandbreite der Anwendungsmöglichkeiten ist hoch – aufbauend auf den ersten Einsatzgebieten im Silicon Valley finden sich mittlerweile viele Ausprägungen der OKR-Methode. Dieser Text bezieht sich dabei immer auf unsere pragmatische und schlanke Vorgehensvariante, die bereits in einer einfachen Excel-Datei abgebildet werden kann (gerne stellen wir Ihnen hier eine beispielhafte Aufbereitung in Excel zur Verfügung). Bei näherem Anwendungsinteresse empfehlen wir eine professionellere Abbildung in einem BI-Tool wie PowerBI (bei uns im Einsatz), um die Transparenz und einfache Handhabung in der kollaborativen Teamarbeit bestmöglich zu gestalten.
WIE_ Ergebnisorientiert, transparent, eigenmotiviert und ambitioniert
Ergebnisorientierung, Transparenz und eigenmotiviertes Handeln stehen im Fokus. Es geht nicht um endlose Maßnahmenbeschreibungen und die Frage „Was habe ich getan?“, sondern um das Ergebnis des eigenen Handelns. Dabei sind die OKRs eines jeden Mitarbeiters für das gesamte Team jederzeit einsehbar – ebenso wie die Zielerreichung. Jeder weiß, worauf die individuellen KR einzahlen, und alle verstehen, wie sie zum Gesamterfolg beitragen. Die Transparenz hilft Abstimmungen zu erleichtern und Doppelarbeiten zu vermeiden. Zugleich werden hochambitionierte Ziele gesetzt und die eigenen hohen Ansprüche führen zu ganz neuen Lösungsansätzen und Strategien. Als Zielkorridor für OKR empfiehlt sich eine Zielerreichung zwischen 60 % und 70 % – beständige 100 % deuten auf nicht ambitioniert gesteckte Ziele. OKRs werden nicht von oben bestimmt, sondern bottom-up erstellt und im Team diskutiert, damit jeder Mitarbeiter reflektieren kann, wie er in seinem Wirkungskreis zum Unternehmenserfolg durch eigenmotiviertes Handeln beiträgt.
Ganz zu Beginn steht die Unternehmensvision: Worum geht es wirklich? Die Unternehmensvision wird typischerweise von Führungskräften erarbeitet und zur Diskussion gestellt. Anschließend werden Unternehmensziele abgeleitet und in einem Kaskadierungsprozess auf Abteilungen aufgegliedert. Bei den Objectives in den Abteilungen und Teams geht es darum, Ziele (KR) zu formulieren die darstellen, was die Abteilung bzw. das Team erreichen möchte. Die Idee hinter der Methode ist, dass nicht der Unternehmensführung, sondern die Teams und Mitarbeiter selbst ihre Ziele definieren.
Anschließend werden die KR regelmäßig reflektiert. Eine Vorstellung, Diskussion und Anpassung der persönlichen Key Results finden in einem quartalsweisen OKR-Review statt. In einer begleitenden OKR-Retrospektive wird die Anwendung der Methode regelmäßig kritisch hinterfragt und angepasst. Ziel ist dabei ist es, keine lästige Pflichtaufgabe zu pflegen, sondern gemeinsam mit voller Überzeugung das eine Steuerungsinstrument weiterzuentwickeln.
WER_ ALLE – insbesondere Unternehmen mit Ressourcenknappheit
Die Methode ist nicht nur im Silicon Valley oder bei Start-ups beliebt, sie eignet sich auch für Teams und Unternehmen im Gesundheits- und Sozialwesen und klassische KMU. Für Unternehmen mit knappen Ressourcen ist es entscheidend zu fokussieren, wo Ressourcen eingesetzt werden und welche Ergebnisse dabei erzielt werden. Wichtig für den Erfolg: Überzeugung und Leidenschaft bei allen Anwendern der Methode.